Einführungskurs - Modul 4:
"Innere Planeten: Merkur und Venus - heiße Welten nahe der Sonne"
von Dr. Jürgen Wirth, Bonn
Thema dieses Moduls sind die beiden innersten Planeten des Sonnensystems: Merkur und Venus. Merkur präsentiert sich als stark verkraterter Körper, der aufgrund seiner Nähe zu Sonne und seiner nicht besonders großen Masse keine Atmosphäre halten konnte. Als Besonderheit rotiert er genau dreimal in zwei Umläufen. Zusammen mit seiner etwas exzentrischen Bahn führt dies zu erheblichen Unterschieden der Oberflächentemperatur zwischen -185 und +450°C. Dabei haben tektonische Prozesse eine große Rolle gespielt bei der Bildung seiner Oberfläche, beeinflusst auch durch den im Vergleich zur Planetengröße größten Eisenkerns im Sonnensystem.
Als zweiter Planet ist der innere Nachbar der Erde, die Venus, von den physikalischen Daten des Planetenkörpers der Erde am ähnlichsten. Allerdings besitzt sie eine 90 Mal massivere Atmophäre als die Erde, die zudem im sichtbaren Licht vollkommen undurchdringlich ist und durch einen massiven Treibhauseffekt für Oberflächentemperaturen von über 450°C sorgt. Sie ist lebensfeindlich und angereichert mit giftigem Regen und Gasen. Ihre Oberfläche ist nicht durch Einschläge, sondern durch tektonische und vulkanische Prozesse geprägt. Als einziger Planet im Sonnensystem rotiert sie langsam entgegen ihrer Umlaufrichtung, was für besondere Wind- und Strömungsverhältnisse in ihrer dichten Atmosphäre sorgt.
Die einzelnen Themen entsprechen den Abschnitten 1.6 und 1.7 des Einführungskurses.
Vortragstermine:
• Volkssternwarte Bonn - J. Wirths Aktuelle Astronomie - 2015 November 18, Dezember 2, 16
Merkur, aufgenommen von der Raumsonde Messenger, und Venus mit einer Oberflächenrekonstruktion aus Daten der Raumsonde Magellan (Quellen: NASA-JPL und Johns Hopkins University APL, Washington, Montage: Dr. Jürgen Wirth)
Stand: 2015 November 12